Verbandsklärwerk Seefelden am Bodensee erhält 24 HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK als Bestandteil der Vierten Reinigungsstufe
Deutschlands größtes Kombi-Verfahren zur Spurenstoffentfernung
Das Verbandsklärwerk Seefelden im Abwasserzweckverband Überlinger See am Bodensee mit 70.000 Einwohnergleichwerten erhält eine Weitergehende Abwasserbehandlung zur Entfernung von Spurenstoffen. Herzstück der neuen Reinigungsstufe wird eine Verfahrenskombination aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration sein – in einer technischen Größenordnung, wie sie in Deutschland bisher noch nicht realisiert worden ist. HUBER liefert für dieses Vorzeigeprojekt 24 HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK für die biologische Nachfiltration und Adsorption der Spurenstoffe nach der Ozonierungsstufe.
Investitionsvolumen 7,4 Millionen Euro: Baubeginn Frühjahr 2021, geplante Inbetriebnahme Herbst 2022
Bereits im Frühjahr 2021 wurde mit dem Bau der neuen Reinigungsstufe begonnen, die künftig pro Stunde durchschnittlich 650 m³ Abwasser aufbereiten wird, was einer jährlichen Menge von etwa 5,6 Mio. m³ entspricht. Die Inbetriebnahme des Projekts, in das der Abwasserzweckverband 7,4 Mio. Euro investiert, ist für Herbst 2022 geplant.
Vorstand Technologie Dr. Johann Grienberger: „Dieses Projekt hat Vorbildcharakter – für Deutschland und weltweit“
„Das Thema Weitergehende Abwasserreinigung muss und wird in den nächsten Jahren noch stärker in den Fokus rücken“, sagt Dr. Johann Grienberger, Vorstand Technologie der HUBER SE. „HUBER liefert bereits bei einigen Projekten seine Technologien und Produkte zur zuverlässigen Elimination von Mikroverunreinigungen im Abwasser – und die Erneuerung des Verbandsklärwerks Seefelden ist eines davon. Es ist Deutschlands größtes Kombi-Verfahren zur Spurenstoffentfernung und hat Vorbildcharakter: nicht nur für ganz Deutschland, sondern weltweit.“
HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK: Adsorptive Elimination von Mikroverunreinigungen aus dem Abwasserstrom mithilfe von granulierter Aktivkohle
Der HUBER Aktivkohlefilter CONTIFLOW® GAK ist ein im Aufstrom betriebener Aktivkohleadsorber, dessen Füllung aus granulierter Aktivkohle (GAK) besteht. Er entnimmt dem Abwasserstrom Mikroverunreinigungen adsorptiv und arbeitet in kontinuierlicher Betriebsweise. Dies bedeutet, dass für die Reinigung der Aktivkohle keinerlei Beschickungspausen notwendig sind. Während der Zulauf das Aktivkohlebett langsam von unten nach oben durchströmt, werden gelöste organische Substanzen wie Spurenstoffe an der großen inneren Oberfläche der Aktivkohle adsorbiert. Das gereinigte Wasser fließt über ein Wehr im oberen Bereich des Filters ab. Bei ansteigendem Druckverlust wird die Aktivkohle schonend vom Trichterboden in den oben angebrachten Wäscher gefördert und dort von partikulären Reststoffen befreit. Die Partikel werden mit einem kleinen Teilstrom, dem sogenannten Waschwasser, abgeschieden.
Die von Feststoffen gereinigte, aber nach wie vor mit Mikroverunreinigungen teilbeladene Aktivkohle fällt anschließend wieder nach unten auf das Filterbett zurück, wodurch ein interner Aktivkohlekreislauf entsteht. Mit dem fortschreitenden Betrieb steigt die Beladung der inneren Oberfläche der Kohle langsam an.
Jährlich 135 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für vier Millionen Menschen: Weitergehende Abwasserreinigung scheidet gefährliche Spurenstoffe ab
Durch die Einführung der Weitergehenden Abwasserreinigung auf der Kläranlage Seefelden werden künftig gefährliche persistente Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände, Hormone und Flammschutzmittel zuverlässig abgeschieden, noch bevor sie in den Überlinger See gelangen. Dieser Teil des Bodensees versorgt rund vier Mio. Menschen in weiten Teilen Baden-Württembergs mit jährlich etwa 135 Mio. m³ Trinkwasser.
Ehemaliger Umweltminister Baden-Württembergs: „Wir sind bundesweit Vorbild“
„Das ist eine gute Nachricht für den Bodenseekreis und den Gewässerschutz im Land“, erklärte der damalige Umweltminister Franz Untersteller in der offiziellen Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „Wir sind da bundesweit Vorbild und tun auf diese Weise sehr viel, um den ökologischen Lebensraum der Gewässer zu erhalten und zu stärken, was besonders am Bodensee von herausragender Bedeutung ist.“ Das Ministerium habe schon vor einigen Jahren vorsorglich damit begonnen, Anlagen zur Abwasserreinigung an besonders empfindlichen Gewässern mit der vierten Reinigungsstufe auszurüsten.