Über Umwege ans Ziel: Endlich sauberer Sand auf der Kläranlage Blankenkoch
Als 1994 die erste Coanda-Sandwaschanlage in den Markt eingeführt wurde, brach ein neues Zeitalter im Bereich der mechanischen Abwasserreinigung an. Von vielen Anfangs noch belächelt, begann eine Erfolgsstory, die von Süddeutschland aus die ganze Welt in den Bann zog. Mittlerweile hat die Sandwaschanlage den konventionellen „Sandklassierer“ im Rechenhaus abgelöst und trägt zu einer nicht unerheblichen Reduzierung der Entsorgungskosten bei.
Im Schlepptau des Erfolges und der damit verbundenen Tendenz zur Sandwäsche, starteten in den darauf folgenden Jahren viele Wettbewerber mit ihren Sandwaschaggregaten. Den Erfolg vor Augen, versuchten viele Wettbewerber mit einfachen Aggregaten, die Abscheidung der Feststoffe und die Trennung von Sand und Organik in den Griff zu bekommen. Sehr oft wurden dabei auch wichtige Teilbereiche aus der Coanda-Sandwaschanlage kopiert oder abgeändert, um einen patentrechtlichen Konflikt zu vermeiden. Als Resultat dieser „kopflosen“ Entwicklung wurden dann Sandwaschanlagen geboren, die zu keiner Zeit den Leistungsanforderungen (Abscheideleistung > 90 % der Korngröße 0,20 mm; Glühverlust im gewaschenen Sand < 3,0 %) gerecht wurden. Alleinig der Preis dieser Zwiddermaschinen konnte sich sehen lassen. Die Leistungsanforderungen wurden grundsätzlich garantiert, so dass der Markt diese Maschinen bis zu einem gewissen Maße auch akzeptieren konnte bzw. musste.
Der Preis war auch damals bei der Vergabe der Sandwaschanlage im Jahre ´98 für die Kläranlage Blankenloch ausschlaggebend, denn alle anderen geforderten Leistungsangaben wurden schwarz auf weiß im Leistungsverzeichnis garantiert. Der spätere Betrieb zeigte jedoch, dass nur kurz nach den zahllosen Inbetriebnahmen (dann wenn wieder einmal sauberer Sand eingefüllt worden war) ein vernünftiger Glühverlust im gewaschenen Sand erreicht werden konnte. Dürftige Nachbesserungen und Entwicklungen vor Ort brachten keine Verbesserungen am Ergebnis und nur Ärger beim Betreiber.
Nach ewigem Hin und Her wurde dann das Wettbewerbsfabrikat gegen die Coanda-Sandwaschanlage, Typ: RoSF4 ausgetauscht. Seit der Inbetriebnahme im Herbst 2000 arbeitet das Original zu vollsten Zufriedenheit des Kläranlagenleiters, Herrn Grimm. Mit der Coanda-Sandwaschanlage hat er nun endlich sein Ziel, wenn auch mit Umwegen, erreicht.