Rechenhaus der Regionalkläranlage Linz-Asten ertüchtigt
Grobrechen ausgetauscht, Rechengutbehandlung erneuert und eine Rechengut-Verladung errichtet
In der größten oberösterreichischen Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 950.000 EW, wurden die Grobrechen getauscht, die Rechengutbehandlung erneuert und eine Rechengut-Verladung errichtet.
Das gesamte Stadtgebiet der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz sowie 39 Umlandgemeinden mit einem Einzugsgebiet von insgesamt 900 Quadratkilometern werden über die Regionalkläranlage Asten entwässert. Darüber hinaus werden auch die biologisch abbaubaren Abwässer der Großindustrie, wie die Kokereiwässer der Hütte Linz der voestalpine Stahl und der DSM Chemie aufgenommen. Der Industrieanteil der Gesamtbelastung beträgt ca. 30 %.
Der maximale Zufluss aus dem überwiegend im Mischsystem entwässerten Einzugsgebiet beträgt 8,8 m³/s, der maximale Trockenwetterzufluss 2,7 m³/s.
Der Standort der KA ist durch die Donaustaustufe Abwinden-Asten bestimmt. Der Stau des Kraftwerks reicht bis in das Stadtgebiet von Linz. Daher ist der Standort der Kläranlage in der östlichen Nachbargemeinde von Linz, in Asten auf Höhe des Kraftwerks so gewählt, dass die Linzer Kanäle im freien Gefälle bis zur Kläranlage entwässern können. Das Abwasser wird in die Kläranlage gehoben, mechanisch und biologisch gereinigt und anschließend in das Unterwasser des Kraftwerks geleitet.
Die vier alten Gleichstrom-Harkenrechen mit einer Spaltweite von 80 mm stammten noch aus der Zeit um 1979 als die KA Asten in der derzeitigen Form in Betrieb ging. Die Feinrechen waren im Jahre 2000 auf Ketten-Umlaufrechen mit 10 mm Spaltweite erneuert worden. HUBER lieferte damals die zugehörige Fördertechnik und die Rechengutbehandlungsanlagen sowohl für die neuen Feinrechen als auch die Waschpresse für die Grobrechen.
Da die Regionalkläranlage Linz sowohl eine Schulungs-Kläranlage für Klärwärter ist, als auch häufig als Exkursionsziel gewählt wird und vor allem auch aus technischen Gründen, war es geboten, die Grobrechen dem Stand der Technik anzupassen sowie die Geruchsbelastung im Rechenhaus zu reduzieren.
Anstelle der bestehenden Gleichstrom-Rechen mit 80 mm Spaltweite wurden HUBER Harken-Umlaufrechen RakeMax® mit 35 mm Spaltweite zum Einsatz gebracht. Der verringerten Spaltweite, höheren Abscheideleistung und größeren Rechengutmenge wird durch die raschere Siebflächenreinigung, die ein Umlaufrechen hat, entsprochen.
Quer zu den vier neuen Grobrechen und den vorhandenen vier Feinrechen, die jeweils nebeneinander angeordnet sind, wurden Doppel-Förderschnecken mit 600 bzw. 500 mm Durchmesser eingebaut, die das Rechengut in je eine HUBER Waschpresse WAP® Baugröße 2x8 mit einer Rohrechengut-Durchsatzleistung von je 16 m³/h befördern und über einen zusätzlichen Notabwurf verfügen.
Die zwei Doppel-Waschpressen waschen, entwässern und schieben das Rechengut durch vier steil angeordnete Ausschubrohre in Richtung bis oberhalb der Rechengutverladung. An den Ausschubrohr- Enden werden die Rechengutpfropfen zerkleinert, um undefiniert große Klumpen zu vermeiden.
Das aufgelockerte Rechengut fällt an vier Stellen in eine Verteil-Förderschnecke, die es – je nach Drehrichtung - in zwei abgedeckte Abrollcontainer verteilt.
Jeder der beiden Container ist mit einer giebeldachförmigen Abdeckung versehen, unter deren „First“ eine unten offene Verteilförderschnecke die Längsverteilung im Container bewerkstelligt. Ist der eine Container voll, schaltet die Verteilförderschnecke die Förderrichtung um und befüllt den anderen Container.
Die Planung der Rechenhaus-Ertüchtigung wurde vom Büro Dr. Lengyel ZT-GmbH aus Wien durchgeführt. Den Ingenieuren von BDL sowie der Betriebsleitung der Regionalkläranlage Asten sei ein großes Dankeschön dafür ausgesprochen, dass die Zusammenarbeit von der Ausführungsphase bis hin zur Inbetriebnahme stets in kongenialer, konstruktiver Atmosphäre stattgefunden hat.