Über 15.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr: HUBER installiert solare Klärschlammtrocknung auf der Kläranlage Pachacútec (Peru)
HUBER liefert die Technik zur solaren Klärschlammtrocknung für die Kläranlage in Pachacútec. Die über 10.000 Kilometer vom HUBER-Standort Berching entfernte Anlage ist bereits das zweite Projekt in Peru, das die innovative Trocknungstechnik mit dem HUBER Schlammwender SOLSTICE® und Solarenergie verwendet.
HUBER liefert innovative Komponenten zur nachhaltigen Klärschlammtrocknung mithilfe von Solarenergie
HUBER liefert drei HUBER Schlammwender SOLSTICE® 11 und die Fördertechnik, bestehend aus zwei HUBER Transportschnecken Ro8 T 355 mit einer Gesamtlänge von etwa 70 Metern. Darüber hinaus liefert HUBER die Steuerungselemente und sorgt für Lieferung und Errichtung des Glashauses mit einer Gesamtfläche von über 5.200 Quadratmetern.
Das Projekt in Pachacútec, circa 30 Kilometer nördlich des Stadtzentrums der peruanischen Hauptstadt Lima, ist etwa dreimal so groß wie die erste Installation von HUBER in Peru, die bestehende Solartrocknungsanlage in Arequipa im Süden des Andenstaates. Die Kläranlage Pachacútec soll laut der gesamtverantwortlichen Wassersparte Agua des spanischen Bauunternehmens Acciona künftig das Abwasser von rund 200.000 Menschen reinigen. Die Auftragssumme für HUBER beläuft sich auf etwa 1,6 Millionen Euro.
„Für die erfolgreiche Umsetzung solcher Projekte braucht es eine detaillierte Projektplanung und das gemeinsame Engagement aller Beteiligten“, sagt Marcin Stańczak, Projektmanager bei HUBER. „Aber dies lohnt sich – vor allem in der Ausführungsphase auf der Baustelle, weil der Kunde eine zuverlässige und leistungsfähige Anlage bekommt.“
Zur landwirtschaftlichen Nutzung: Über 15.000 Tonnen Klärschlamm und 13,5 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr
Die Aufbereitungsanlage Pachacútec behandelt unter anderem kommunalen Klärschlamm, der in dem 145 Meter langen und 12 Meter breiten Glashaus von den HUBER Schlammwendern SOLSTICE® mittels Solarenergie getrocknet wird. Die Anlage hat eine tägliche Wasserkapazität von circa 37.000 Kubikmetern, was etwa 13,5 Millionen Kubikmetern pro Jahr entspricht. Über 15.000 Tonnen nasser Klärschlamm sollen von anfangs 20 Prozent auf bis zu 85 Prozent Trockenrückstand getrocknet werden. So verdunsten fast 12.000 Tonnen Wasser pro Jahr. Der getrocknete und granulierte Klärschlamm wird anschließend beispielsweise in der Landwirtschaft als Bodendünger und Kultivierungsmittel genutzt.
Bildergalerie der Baustelle in Pachacútec
„Turnkey“-Projekt für HUBER: Die Herausforderungen im Projektmanagement
Das Projekt ist für HUBER ein sogenanntes „Turnkey“-Projekt: das Berchinger Unternehmen fungiert als beauftragter Generalunternehmer für die gesamte solare Klärschlammtrocknung und koordiniert die lokalen Ressourcen vom fernen Berching aus, um eine „schlüsselfertige“ Lösung zu präsentieren.
„Unser Team auf der Baustelle besteht aus etwa 25 Personen. Neben der Entfernung von über 10.000 Kilometern und der Zeitverschiebung stellt uns natürlich die Corona-Pandemie weiterhin vor Herausforderungen“, sagt Marcin Stańczak. „Wir verbauen Produkte und Steuerungselemente auf dem neuesten Stand der Technik und arbeiten bei der Errichtung des Glashauses mit einem neuen Lieferanten zusammen. Bisher meistern wir auch dank der hervorragenden Unterstützung unserer chilenischen Tochtergesellschaft HUBER Latin America alle Herausforderungen und die Montagearbeiten schreiten voran.“
Jährliche Globalstrahlung von über 2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter: Pachacútec bietet hervorragende Bedingungen zur Nutzung von Solarenergie
Der Standort Pachacútec bietet für die innovative Technologie mittels Solarenergie von HUBER hervorragende Bedingungen: die jährliche Globalstrahlung beträgt hier über 2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Als Globalstrahlung bezeichnet man laut der offiziellen Definition des Deutschen Wetterdienstes die am Boden von einer horizontalen Ebene empfangene Sonnenstrahlung. Zum Vergleich: in Deutschland beträgt die jährliche Globalstrahlung durchschnittlich etwa 1.000 kWh/m² und ist damit halb so hoch wie in Pachacútec. Im sonnenreichen Spanien beträgt die Strahlung gut 1.650 kWh/m² jährlich, in Brasilien und Indien beispielsweise sind die Werte ähnlich hoch wie in Pachacútec.
Projekt besteht aus zwei Teilen: Beginn 2019 und wichtige Fortschritte 2020/2021
Das im Jahr 2019 begonnene Projekt besteht aus zwei Teilen: erstens aus der Errichtung der Kläranlage Pachacútec selbst sowie zweitens aus dem Bau der Einleitung des gereinigten Abwassers in den Pazifischen Ozean, wofür ein Land- und ein Unterwasserauslass genutzt werden.
Im Jahr 2020 wurden bereits mehrere Fortschritte bei der Realisierung des Projekts erreicht, zum Beispiel der Bau der Belebungsbecken, der Schlammeindicker und der Desinfektionskammer. 2021 wurden die Arbeiten an den Klärbecken und der Rückpumpkammer für den Schlamm sowie die Erdarbeiten für die solare Trocknung, die Teil der Schlammbehandlung ist, fortgesetzt.
Wassersparte Agua des Bauunternehmens Acciona ist für Gesamtprojekt verantwortlich: Kläranlage Teil eines mehrstufigen Ausbauplans
Der Bau der Kläranlage ist Teil der dritten Stufe des „Plans zur Erweiterung und Verbesserung des Trinkwasser- und Abwassersystems für das Makroprojekt Pachacútec“ (Plan de Ampliación y Mejoramiento del Sistema de Agua Potable y Alcantarillado para el Macroproyecto Pachacútec). Verantwortlich für die Realisierung des Gesamtprojekts ist Acciona Agua, die Wassersparte von Acciona, ein im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau tätiges Unternehmen aus Spanien.