Vor beeindruckender Kulisse mitten im Atlantik: HUBER liefert Maschinen zur Behandlung von Fäkalschlamm auf den Färöern
Die Färöer Inseln sind wohl vor allem Naturliebhabern mit einem Hang zu eher ausgefallenen Reisezielen ein Begriff. So war es zunächst eine interessante Abwechslung, als bei HUBER Mitte 2017 die Anfrage für eine Anlage zur Behandlung von Fäkalschlamm für überwiegend häusliche Schlämme einging. Es sollten jährlich mindestens 10.000 t Schlamm angenommen, gesiebt und anschließend auf ≥ 35 % Trockenrückstand (TR) entwässert werden.
Transport mit Saug- und Tankfahrzeugen
Was diese Aufgabenstellung besonders macht, ist allen voran der Eingangs-TR: Der Schlamm wird inselweit mit Saug- und Tankfahrzeugen der Firma Simon Moos eingesammelt. Diese speziellen Fahrzeuge haben mehrere Tanks und können den Schlamm unter Zugabe von Polymer auf 9 – 11 % TR eindicken, bei längeren Standzeiten auch mehr. Dies reduziert den unnötigen Transport von Wasser auf den teils langen Distanzen auf der Insel.
Die Aufgabenstellung
Die Siebung des fließfähigen Schlamms ist eine Standardaufgabe für HUBER und vielfach erprobt, aber das voreingedickte Material ist nahezu stichfest und kann in diesem Zustand nicht gesiebt werden. Die Aufgabenstellung war es aber, Schlämme von 2 % bis etwa 11 % TR gleichermaßen zu behandeln.
HUBER Annahmebunker, Waschtrommel und Schneckenpresse
Für ein erstes Budgetangebot hat man sich nach Abwägung verschiedener Optionen für einen HUBER Annahmebunker RoSF7 mit bedarfsweiser Rückverdünnung des Schlamms und zur anschließenden Siebung für eine HUBER Waschtrommel RoSF9 entschieden. Danach sollte der Schlamm gepuffert und von dort aus zur Entwässerung auf die bewährte HUBER Schneckenpresse Q-PRESS® gepumpt werden.
Proben, Analysen, Versuche
Als nächster Schritt wurde im Herbst 2017 eine Schlammprobe im HUBER Labor analysiert und Entwässerungsversuche durchgeführt – mit vielversprechenden Ergebnissen. Das Interesse des Betreibers IRF in Leirvik war nun groß und es galt nur noch, die „Unbekannte“ mit dem eingedickten Schlamm zu bewerten. Bei einem Besuch auf den Färöern im Sommer 2018 wurde der angelieferte Schlamm begutachtet, einfache Versuche zur Rückverdünnung durchgeführt und die Erwartungen und Anforderungen des Betreibers besprochen. IRF ist für die meisten der Färöer Inseln der zentrale Ver- bzw. Entsorger für Wasser, Abwasser, Müll und Energie.
Basierend auf den Erkenntnissen und Absprachen des Besuchs konnte nun in Zusammenarbeit mit einem dänischen Anlagenbauer das Angebot konkretisiert und mit der detaillierten Planung von Verfahrenstechnik und Bauwerk begonnen werden.
Die Maschinen in der Beauftragung an HUBER
Die Beauftragung an HUBER erfolgte im Dezember 2020 und umfasste folgende Bestandteile zur Lieferung im Dezember 2021:
- 1x HUBER Schlammannahmebunker RoSF7 mit integrierter Einheit zur Rückverdünnung
- 1x HUBER Waschtrommel RoSF9 zur Schlammsiebung
- 1x HUBER Waschpresse WAP® zur Entwässerung des Siebguts
- 3x Dünnschlammpumpe zur Beschickung der Schneckenpressen
- 3x Flockungshilfsmittel-Aufbereitung
- 3x HUBER Schneckenpresse Q-PRESS®
Vereinbarte Garantiewerte erreicht
Die Nassinbetriebnahme ging nach der Fertigstellung von Gebäude und Verfahrenstechnik im Dezember 2022 vor einer spektakulären Naturkulisse erfolgreich über die Bühne. Die vereinbarten Garantiewerte von 35 % TR im entwässerten Schlamm wurden erreicht und dies mit minimalem Polymereinsatz. Fazit: IRF erhält zukunftsweisende Technik zur Behandlung von Fäkalschlämmen und HUBER erweitert sein Projektportfolio um eine Referenz inmitten beeindruckender Umgebung.